Tansania

Überblick

Da wir auf Reisen immer lieber selbstständig unterwegs sind, fanden wir den Gedanken einer Selbstfahrer-Safari deutlich attraktiver als den einer geführten Gruppen-Safari. Angefangen mit der Recherche merkten wir jedoch schnell, dass diese Reise etwas mehr Vorbereitung voraussetzte als unsere bisherigen. Während unserer Selbstfahrer-Tour trafen wir nur ein weiteres Pärchen, welches ebenfalls mit Land Cruiser und Dachzelt unterwegs war. In Tansania ist das wohl einfach noch nicht so üblich. Viele Reisende die wir trafen waren sehr erstaunt darüber, dass wir komplett alleine und ohne Guide unterwegs waren. Natürlich ist so ein Abenteuer nicht für jeden etwas. Ist man aber schon mit dem Rucksack unterwegs gewesen und gehört nicht zu den All-Inclusive Urlaubern, würde ich auf jeden Fall die Selbstfahrer-Variante empfehlen!

Rahmendaten im Überblick:
Reisezeit: September 2019
Beste Reisezeit (warm & trocken): Juni-September / Januar-Februar
Reisedauer: 8 Tage (im Anschluss 8 Tage Sansibar)
Fortbewegung: Mietwagen mit Dachzelt
Visum: erforderlich
Kosten p.P. gesamt: 2.800 € (davon 720 € Flug / inkl. 8 Tage Sansibar)

Vorbereitung & Infos

Route

Die Serengeti gehört wohl zu den bekanntesten Nationalparks in Afrika und liegt im Nord-Osten Tansanias. Rund um die Serengeti gibt es noch viele weitere Nationalparks, sodass man hier wirklich tolle Safari-Routen planen kann. Unten seht ihr eine Übersicht unserer Route. Empfehlenswert ist wohl auch der Lake Manyara Nationalpark, den wir spontan gecancelt haben. Um die Serengeti und die Parks drum herum zu erreichen, ist der Kilimanjaro Airport (Flughafen JRO) am besten geeignet. Es gibt zwar auch noch einen Flughafen direkt in Arusha (Flughafen ARK) und sogar direkt in der Serengeti, die Flüge dort hin sind jedoch sehr teuer.

Unsere Route:
1: Arusha
2: Tarangire Nationalpark
3: Ngorongoro Conservation Area (NCA)
4: Serengeti Nationalpark
5: Ngorongoro Krater
6: Arusha

Eintritte & Parks

Am Einfang der Nationalparks kommt immer ein Gate, an dem man anhalten und sich ein Permit kaufen muss. Gezahlt wird immer für 24 Std. Beim Bezahlen wird man eingecheckt und beim Verlassen muss man am Gate auch wieder auschecken. Wird die gezahlte Zeit überzogen, muss man wieder für 24 Std. zahlen. Es ist also sehr wichtig darauf zu achten, auch wirklich nach 24/ 48/ 72 etc. Std. auszuchecken, ansonsten ist es wirklich ärgerlich. Die Permits werden meistens in den Campsites kontrolliert. Einmal hat uns auch ein Ranger im Park kontrolliert. Sollte man spontan z.B. länger in der Serengeti bleiben wollen, kann man sein Permit auch an den Ranger Stationen verlängern lassen.
Möchte man in den Campsites im Park übernachten, muss das ebenfalls am Gate angemeldet und gezahlt werden.
An allen Gates gibt es WLAN, einen Kiosk an dem man sich Wasser, Snacks oder einen Kaffee holen kann, sowie viele Tische und Bänke. Falls ihr die Einfahrt in einen der Parks beispielsweise etwas rauszögern wollt, kann man die Area um das Gate als Transitzone nutzen und dort ein paar Stunden verbringen. Ihr checkt also aus dem einen Park aus und checkt ein paar Stunden später erst wieder im nächsten Park ein (das ist zwischen Ngorongoro Conservation Area und Serengeti möglich). Hier noch zur Info: Früh morgens uns spät nachmittags sind die Tiere aktiver – man sieht also mehr! Um die Mittagszeit wird es sehr heiß und die Tiere sind nicht wirklich aktiv.

Auflistung der Kosten umgerechnet in Euro (inklusive 18 % VAT die an den Gates immer bezahlt werden muss). Bezahlen konnten wir an den Gates immer mit Kreditkarte:

Tarangire Nationalpark
24-Std. Permit p.P.: ca. 47 €
24-Std. Permit pro Auto: ca. 10 €
Eine Nacht Camping p.P.: ca. 32 €

NCA & Ngorongoro Krater
Obwohl die NCA kein wirklicher Park für Game-Drives ist, müssen hier ebenfalls die teuren Eintrittspreise gezahlt werden! Möchte man in den Krater herunterfahren kommen noch einmal Gebühren on top (man kommt nicht in den Krater ohne in die NCA zu fahren)! Das Public Camp (Simba A) liegt außerhalb des Kraters. Im Krater selbst kann man nicht campen.

NCA:
24-Std. Permit p.P.: ca. 64 €
24-Std. Permit pro Auto: ca. 16 €
Eine Nacht Camping p.P.: ca. 32 €

Ngorongoro Krater:
Permit pro Auto: 267 €

Serengeti
24-Std. Permit p.P.: ca. 64 €
24-Std. Permit pro Auto: ca. 17 €
Eine Nacht Camping p.P.: ca. 32 €

Mietwagen

Hat man die Rüttelpisten vor Ort einmal hautnah miterlebt kann man sehr gut nachvollziehen, warum es nicht möglich ist mit einem normalen 4×4 Mietwagen eine Selbstfahrer-Safari zu starten. Die „Straßen“ in den Parks sind teilweise so löchrig und wellig, dass man sich beim darüber fahren kaum noch unterhalten kann. Wir hatten des Öfteren das Gefühl, dass das Auto kurz vorm auseinander brechen ist. Um eine gerissen Achsmanschette und eine Vollpanne mitten in der Serengeti kamen wir leider nicht drum rum. In solchen Fällen ist man auf einen zuverlässigen und organisierten Mietwagenanbieter angewiesen. Ich kann unseren Anbieter Arusha Car Rental wirklich zu 100 % empfehlen. Farraz, der Eigentümer, war vor und während der Reise rund um die Uhr via E-Mail oder Whatsapp erreichbar. Als unser Auto wirklich überhaupt nicht mehr angesprungen ist, hat er uns ein Reparaturteam in die Serengeti geschickt und uns, damit wir keinen Tag Safari verlieren, einen Guide mit Safari-Jeep organisiert, der uns einen ganzen Tag gefahren hat – und das völlig kostenfrei! Danach konnten wir auch die Kosten von 185 $ am Tag für das Auto nachvollziehen.

Solltet ihr in der Serengeti ein Problem mit eurem Auto haben, empfehlen wir die Baloon Safari Station im Zentrum der Serengeti. Hier sind viele Mechaniker, die euch helfen können. Deo, der Mechaniker der uns auch bei unserer Vollpanne geholfen hat, kennt Farraz auch persönlich, was wirklich hilfreich war.
Als Navigationssystem haben wir die App maps.me genutzt. Ladet euch einfach vor der Reise die Offline Karte für Tansania herunter. Hier sind alle Haupt- und Nebenstraßen durch die Parks gekennzeichnet.
Außerhalb der Parks befinden sich viele Tankstellen in den kleinen Orten drum herum. Im Ngoronogoro und Serengeti gibt es jeweils nur eine Tankstelle, die sehr zentral liegt. Plant man z.B. in den Norden der Serengeti zu fahren, sollte man auf jeden Fall im Zentrum volltanken. Ansonsten sind die Tankstellen immer gut zu erreichen und wir hatten nie das Problem, dass uns der Sprit zu knapp wurde.

Hier die Kontaktdaten von Arusha Car Rental:

Arusha Car Rental:
185 $ pro Tag für Auto + Dachzelt (inkl. Equipment)
www.arushacarrental.co.tz
Whatsapp: +255 782 411 622
E-Mail: info@arushacarrental.co.tz

Übernachten

Es war vielleicht etwas riskant von uns, unseren ersten Campingurlaub in der afrikanischen Wildnis zu verbringen aber es hat sich mega gelohnt! Zum einen kostenmäßig: Bei Arusha Car Rental ist das Dachzelt (inklusive: Matratzen, Decken, Schlafsäcken, Kissen, Klappstühlen, Klapptisch, Gaskocher, einer Kiste mit Besteck, Geschirr, Topf, Pfanne, Schüssel, etc.) im Preis inkludiert. Das Zelt kann zwar abgenommen werden, der Preis bleibt jedoch der selbe. Kleiner Tipp: Kissen, Decken und Schlafsäcke waren frisch gewaschen aber haben bei der Übergabe sehr staubig gerochen. Wer hygienetechnisch etwas empfindlich ist sollte sich vielleicht einen Kissen- und Deckenbezug von zu Hause mitbringen 🙂 Nachts wird es wirklich kalt, deshalb empfehle ich auch dicke Socken und kuschelige Pullis.

Die Campsites, auf denen man übernachten kann, kosten p.P. ca. 30 €. Andere Übernachtungsmöglichkeiten in den Parks sind oftmals sehr sehr teuer. Außerdem bieten die Campsites ein unvergessliches Abenteuer, weshalb ich unbedingt das Campen empfehlen würde – immerhin übernachtet man in der freien Wildnis (die Campingplätze sind nicht eingezäunt. Zum Thema Sicherheit hier mehr).

Gecampt haben wir auf den „Public Campsites“. Diese kann man ohne Vorreservierung einfach am Gate, wenn man den Park-Eintritt bezahlt, dazubuchen. Die Puplic Campsites sind einfach kleine Plätze auf denen es Häuschen mit Toiletten, Duschen und Waschbecken gibt. Für 30 € p.P. könnte man mehr erwarten aber es handelt sich oft um Plumpsklos, Waschbecken ohne Spiegel und kalte Duschen – und trotzdem lohnt es sich ungemein 🙂
Es gibt auch die Möglichkeit „Special Campsites“ online vorzureservieren, was wir jedoch nicht gemacht haben. Diese kosten dann ungefähr 10 € mehr pro Nacht und liegen wirklich mitten im Nirgendwo. Ohne Toilettenhäuschen, ohne andere Menschen. Man ist ganz alleine, mitten in der Wildnis.

Die Public Campsites sind bei maps.me eingezeichnet und gut zu finden.
Wir haben in folgenden Camps übernachtet:

Public Campsite #1 im Tarangire
Simba A Public Campsite im Ngorongoro
Nyani Public Campsite in der Serengeti

Auf dem Weg vom Tarangire in die Ngorongoro Conservation Area haben wir uns eine Nacht außerhalb der Parks im „Africa Safari Lake Manyara“ gegönnt. Eine super schöne Anlage auf der man „glampen“ kann. Dadruch, dass das Camp nicht in einem der Parks liegt ist ein Luxuszelt mit 80 € für ein Doppelzimmer auch bezahlbar.

Verpflegung

Einige Lebensmittel hatten wir schon von zu Hause mitgebracht, andere haben wir in Arusha gekauft. Auf dem Weg vom Lake Manyara oder Tarangire Park zum Ngoronogoro Gate gibt es einige kleine Orte an denen man noch etwas kaufen kann. Sobald man das Ngorongoro Gate durchquert hat, gibt es keine Supermärkte mehr (an den Gates und an der Picknick-Area in der Serengeti gibt es kleine Kioske an denen man Snacks und Getränke kaufen kann – ist aber sehr teuer).

Lebensmittel aus Deutschland: Porridge, Apfelmus, Gemüseaufstriche, Pesto, haltbares Brot (z.B. Schwarzbrot), Nuss-Riegel, Tupperschüsseln (praktisch, um Vorgekochtes aufzubewahren).
Vor Ort gekauft: Nudeln, Reis, Butter, Obst- und Gemüse, Käse, Kaffeepulver, Hafermilch, Wasserkanister (in 8 Tagen 50 Liter, da auch zum Zähneputzen & Kochen verwendet), Toilettenpapier, Spüli & Lappen, Feuerzeug (für den Gaskocher)… die Kosten sind hier ähnlich wie in deutschen Supermärkten 🙂

Unser Auto hatte einen Kühlschrank, sodass die Lebensmittel auch nicht schlecht wurden. Es gibt in allen Parks Picknick Areas (kleiner Platz mit Tischen und Toiletten – ähnlich wie Campsites) an denen man essen, aber auch seinen Gaskocher aufstellen und kochen kann.

Sicherheit

Es ist anfangs unvorstellbar, dass man wirklich uneingezäunt mitten in der Wildness übernachten soll. Wir konnten uns vorher auch nicht vorstellen, wie genau das funktionieren soll aber die Campingplätze sind tatsächlich nicht eingezäunt! Des Öfteren haben wir ein paar Meter von unserem Zelt entfernt Elefanten, Zebras, und sogar Hyänen gesehen. Einfach ein Wahnsinns-Erlebnis! An unserem ersten Abend hat ein Elefant direkt neben unserem Auto gefressen und wir konnten in der Nacht lautes Löwengebrüll hören. Bei den Campsites halten sich in der Regel Ranger auf und sorgen für die Sicherheit. Nichtsdestotrotz solltet ihr natürlich sehr vorsichtig und ruhig in der Nähe von wilden Tieren sein.

Nehmt auf jeden Fall eine richtige Taschenlampe mit. Eine Handytaschenlampe reicht nicht aus! Wir haben uns oft auch noch bei Dunkelheit auf dem Camp bewegt (kochen, duschen, Toilette, etc.). Man muss einfach wirklich immer die Augen und Ohren offen halten. Man gewöhnt sich an dieses Gefühl und meistens haben die Tiere auch mehr Angst vor den Menschen und kommen auch gar nicht so nah an das Camp…


Reisebericht

Tarangire Nationalpark

TAG 1-2
Ein Angesteller von Arusha Car Rental holte uns direkt mit unserem Auto am Flughafen ab und brachte uns zu unserer Unterkunft in Arusha, wo wir unsere erste Nacht verbrachten (wir landeten spät abends). Die Einweisung in den Camper dauerte ca. 30 Min. Am nächsten Morgen fuhren wir zum großen „Shoppers Supermarkt“ um uns für die nächsten 8 Tage einzudecken.

Gegen 10 Uhr starteten wir von Arusha zum Tarangire Nationalpark (ca. 3 Std. Fahrt).
Im Tarangire sind wir großteils am Fluss entlang gefahren, da hier die meisten Tiere zu sehen waren. Vom markierten Picknickplatz hat man eine wahnsinnig tolle Aussicht auf Elefanten, Giraffen und Zebras, die sich am Fluss aufhalten. Am zweiten Tag sind wir bis runter zum Sumpfgebiet gefahren, was ich ebenfalls sehr empfehlen würde. Dort gibt es auch nochmal einen Picknickplatz und mann kann große Herden von Tieren sehen.

Im Tarangire unterscheidet sich die Vegetation stark im Vergleich zur Serengeti oder dem Ngorongoro Krater. Es gibt viel mehr Bäume und Büsche. Raubtiere haben wir hier keine gesehen, dafür sehr sehr viele Elefanten und Giraffen – und zwar ganz nah! So nah waren wir den Elefanten in der Serengeti nicht mehr. Und auch eine solche Dichte an Elefanten haben wir nur im Tarangire gesehen, weshalb ich diesen Park auch sehr empfehle!

Im Public Campsite #1 waren wir fast alleine und es gab warme Duschen. Abends hat 5 Meter von unserem Zelt entfernt ein Elefant gefressen und nachts haben wir sogar Löwengebrüll gehört. Für uns war das somit eine perfekte erste Nacht in der Wildnis.

Am zweiten Tag sind wir noch bis 12 Uhr durch den Tarangire gefahren – danach ging es zum „Africa Safari Lake Manyara“ wo wir am Pool entspannt haben.

Ngorongoro Conservation Area

TAG 3
Nach dem Frühstück starteten wir vom Africa Safari Lake Manyara zum Loduare Gate. Die Strecke dauert ca. 1,5 Std. Unterwegs kommt man durch mehrere kleine Städtchen (z.B. Karatu) wo man noch tanken und Kleinigkeiten einkaufen sollte.

Die NCA ist schon Teil der Serengeti und zeichent sich vor allem durch den Ngorongoro Krater aus, in den man durch ein weiteres Gate kommt.

Dort angekommen waren wir etwas verwirrt. Abgesehen vom Krater ist die NCA nicht für Game Drives ausgelegt. Man sieht viele Massai mit ihren Rinder-Herden, manchmal ein paar Zebras aber sonst nichts. Wir fuhren zum Aussichtspunkt „Windy Gap“, von wo aus man eine tolle Sicht in den Krater hat bis wir schließlich sehr sehr früh im Camp ankamen.

Der Tag hatte sich irgendwie verschwendet angefühlt, da wir ihn für die NCA eingeplant hatten, es hier aber außerhalb des Kraters nicht wirklich viel zu sehen gibt. Zum Glück hatten wir dann noch unser Simba A Erlebnis 🙂
Ein Ranger bot uns an mit uns in den Busch zu gehen um uns die Krater-Aussicht zu zeigen. Überall stehen Schilder, es sei verboten dort hineinzugehen – kein Wunder, denn plötzlich stand ein riesengroßer Elefantenbulle vor uns. Dieser Augenblick war wirklich unvergesslich! Auch die Aussicht in den Krater war der absolute Hammer. Sie erinnerte etwas an König der Löwen und ist auf jeden Fall noch mal sehenswerter als die der öffentlichen Aussichtspunkte. Dem Ranger haben wir dann etwas Trinkgeld für unsere kostenfreie und spontane Walking-Safari gegeben. Allein für dieses Erlebnis hat sich die NCA schon gelohnt. Trotzdem sollte man bedenken, dass diese wirklich eher nur als Durchfahrt zum Serengeti oder zum Krater gedacht ist (auch wenn man hier den selben Eintritt wie in die anderen Parks zahlt).
Auch übernachten solltet ihr hier nur, wenn ihr vor habt in den Krater zu fahren. Dann ist man quasi gezwungen hier zu übernachten, da alle anderen Camps zu weit entfernt sind, um früh morgens im Krater zu sein. Das Camp liegt auf dem Kraterrand und nachts wird es wirklich sehr sehr kalt und vor allem super windig! Wir hatten teilweise das Gefühl unser Zelt fliegt gleich vom Auto. Kleiner Tipp: Beim Dachzelt unbedingt die Stangen nutzen, die die überschüssige Zeltplane spannt. Wir haben das Zelt einfach aufgeklappt ohne die Stangen zu verwenden und die Plane hat die ganze Nacht gegen unser Zelt geschlagen. Hier gibt es aber wenigstens warme Duschen und der Platz ist wirklich richtig schön! Nachts haben sich mehrere Zebras direkt neben unserem Auto aufgehalten.

Serengeti Nationalpark

TAG 4-7
Wir fuhren von der NCA auf direktem Weg zum Naabi Gate um die Serengeti zu erreichen. Die Strecke dauert ca. 2 Std. und die Straße ist leider die schlimmste des gesamten Trips. Sie ist sehr sehr uneben und teilweise durch den Sand rutschig, sodass man dort wirklich sehr vorsichtig fahren sollte! Am erträglichsten ist es wirklich schnell über die Huppel zu fahren. Wir sind die gesamte Strecke zwischen 60-80 kmh gefahren. Auf dem Weg sahen wir immer wieder ein paar Zebras und Giraffen und die Landschaft ist, vor allem am Anfang der Strecke, wunderschön.
Passiert man das Naabi Gate und fährt tiefer in die Serengeti hinein wird die Hauptstraße auch nicht besser. Die nächsten drei Tage, die wir in der Serengeti verbrachten, versuchten wir immer die Hauptstraße zu meiden und die Nebenstraßen zu fahren. Die sind deutlich angenehmer!
Je weiter man vom Naabi Gate in die Serengeti fährt, desto höher wird die Tierdichte. Um das Zentrum (Seronera) herum ist die Tierdichte am höchsten. Bereits am ersten Tag haben wir Löwen-Mamas mit ihren Babys gesehen! Genrell haben wir jeden Tag mindestens zwei mal Löwen und einmal Geparden gesehen. Zwei mal haben wir einen Leoparden im Baum gesehen und natürlich viele Affen, Zebras, Garzellen, Antilopen, etc. Eine riesige Büffelherde, ein paar Elefanten und viele Nilpferde (auch an Land und nicht nur im Wasser). Nur Nashörner fehlten uns. Die sind aber auch wirklich sehr selten und werden fast nie in der Serengeti gesehen.

Wir merkten schnell, dass es im Zentrum der Serengeti eine Faustregel gibt: Dort wo sich viele Autos aufhalten, gibt es auch etwas spannendes zu sehen. Meistens sind es Katzen… Teilweise fuhren wir einfach irgendwelchen Safari-Jeeps hinterher. Diese sind alle per Funk miteinander verbunden und fahren meistens dort hin, wo es auch etwas zu sehen gibt. Es ist also auch ohne Guide nicht schwer, Tiere zu entdecken. Man ist wirklich nicht benachteiligt. Ihr könnt jederzeit enen der anderen zahlreichen Safari Jeeps durch Handzeichen anhalten und mit den Guides sprechen und nach Tips fragen. Wichtig hierbei: Nicht mit der Tür ins Haus fallen und zunächst etwas Smalltalk halten. Oft haben wir auch einfach alleine die Gegend erkundigt. Wenn man dann ein Tier entdeckt, ist das natürlich ein tolles Erfolgserlebnis 🙂 Als wir z.B. an unserem letzten Tag wieder vom Zentrum Richtung Naabi Gate gefahren sind, haben wir direkt vor uns auf der Straße zwei Geparden entdeckt. Sie waren so nah und wir waren, mit einem weiteren Auto, völlig alleine. So eine Situation ist leider sehr ungewöhnlich, wenn im Zentrum Katzen gesichtet werden. Da stehen dann ganz schnell 10-20 Autos drum rum.

Die Serengeti ist vor allem für die größte Wildtierwanderung (Migration) bekannt. Hier wandern Millionen von Gnus, Antilopen und Zebras im Jahresrhytmus kreisförmig durch die gesamte Serengeti. Im September findet die Wanderung im Norden der Serengeti (Masai Mara) statt. Auf Grund unserer Autopanne haben wir den Norden der Serengeti leider nicht gesehen. Kleiner Tipp, falls man in den Norden fahren möchte: Die Straßen dort hin sollen katastrophal sein. Viele Safari-Guides oder andere Reisende empfehlten uns, über das Dorf Mugumu zu fahren. Somit müsste man die Serengeti an einem Gate im Nord-Westen verlassen und an dem nächsten wieder reinfahren.
Wir haben uns im Zentrum und im Süden der Serengeti aufgehalten (Quasi der Bereich nahe der Hauptstraße, zwischen Seroena und dem Naabi Gate – hier klicken um nochmal zur Karte zu kommen).

Gecampt haben wir im Nyani Public Campsite. Von hier kann man sich den Sonnenuntergang vom Autodach aus ansehen. In der Serengeti ist dieser wirklich spektakulär! Die Duschen sind kalt… wie in allen Camps der Serengeti.
Als wir an Tag 7 erneut am Naabi Gate ankamen waren wir wirklich sehr geknickt. Die Weiten und die Tierwelt der Serengeti sind atemberaubend! Wilde Tiere so nah zu erleben und zu wissen wie frei diese sind… dieses Erlebnis ist einfach unbeschreiblich.
Erneut fuhren wir die Horror-Straße vom Naabi Gate Richtung Simba A Camp in der NCA. Es graute uns schon vor der zweiten Nacht im Simba A Camp. Es war wieder sehr kalt und super stürmisch aber etwas aushaltbarer als in unserer ersten Nacht dort.

Ngorongoro Krater

TAG 8
Das Simba A Camp kann man erst um Punkt 6 Uhr verlassen. Um diese Zeit starteten wir also durch den dicksten Nebel Richtung Krater-Gate.
Wir hatten bereits gehört, dass der Krater an einen Open-Air-Zoo erinnert und können dies wirklich bestätigen. Man sieht wirklich an jeder Ecke Tiere und vor allem riesen große Tierherden (Gnu, Büffel, Zebras, etc.). In den 6 Std., die wir im Krater waren, haben wir 4-5 Mal Löwen gesehen. Ein Löwenrudel war direkt an unserem Auto, wobei wir kurz Angst hatten, dass uns einer durch die Dachluke springt.
Auch die Landschaft im Krater ist der absolute Wahnsinn! Man sieht die Kraterwände an jeder Seite und trotzdem ist das Gebiet riesengroß!
Auch wenn der Eintritt in den Krater sehr teuer ist, empfehle ich euch wirklich runter zu fahren. Wer weiß, wann man nochmal die Möglichkeit hat durch den Krater mit der höchsten Raubtierdichte Afrikas zu fahren…
Nach einem selbstgekochten Mittagessen am Gate starteten wir gegen 14 Uhr Richtung Arusha (ca. 3 Std.). Von hier aus ging es schließlich nach Sansibar 🙂


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